Als ich vor einigen Jahren anfing intensiv zu meditieren wurde mir sehr schnell bewusst, dass ich nicht eine, sondern ganz viele verschiedene 'Stimmen' in meinem Kopf hörte. Ganz besonders deutlich wurde das in einer Sitzung, als ich mit einigen anderen in einem Zen-Dojo praktizierte. Während dieser Sitzung ordnete sich das Stimmengewirr mit Hilfe eines inneren Bildes. Jede Stimme bekam ein Gesicht, einen Körper und nach und nach saß da ein ganzes Konglomerat an 'Leuten' vor meinem geistigen Auge an einem Konferenztisch.
Da gab es einen Pressesprecher, der eher nüchtern wirkte genauso wie einen Sensations-Journalist, der aus allem eine Riesen-Sache machte. Daneben saß die Psychologin, irgendwo die Tänzerin, die Mutter, der innere Schweinehund war natürlich auch von der Partie und so weiter.
Was all diesen Stimmen trotz all ihrer Unterschiedlichkeit gemein war: Es waren Kopf-Stimmen. Sprecher die zumindest so taten, als seien sie rational. Und die, die ganz klar emotional waren, z.B. das trotzige Kind, nahmen sich, Ratio hin oder her- genauso wichtig. Gefühlter Sitz des ganzen Zinnobers jedenfalls völlig eindeutig: Mitten im Kopf.
Mir wurde schlagartig klar, dass sich da problemlos noch 12 Trilliarden andere Freaks dazu gesellen könnten und auch würden- wenn ich sie ließe. Glücklicherweise fand ich das ganze Szenario aber so absurd und ulkig, dass ich- zumindest innerlich- mich kaputt lachte. Das gefiel der Gesellschaft wohl nicht sonderlich- denn danach war das Szenario auf einmal weg und den Rest der Sitzung war da die ersehnte Stille.
Dieser kleine Prolog soll dafür dienen schon mal klar zu machen, was Intuition- nach meinem Verständnis jedenfalls- alles nicht ist. In meiner Arbeit als Scout- und auch zuvor, als ich selbst mittendrin im Erwachen steckte- begegnet mir immer wieder die Schwierigkeit, die viele Menschen empfinden, wenn es darum geht, die eigene Intuition von dem ganzen anderen Kladderadatsch zu unterscheiden, der da in ihnen rumspukt.
Das ist ein durchaus nicht zu unterschätzendes Problem. Ganz besonders dann, wenn man wie ich auf Intuition beim Erwachen setzt und betont, dass jeder Weg einzigartig ist und mensch auf den 'inneren Guru' hören soll.
Wenn die innere Brille noch nicht sauber genug geputzt ist (z.B. durch Achtsamkeits-Meditation), wenn jemand sehr stark durch gewisse Konditionierungen 'verkorkst' wurde- dann ist die Gefahr groß, dass dieser Mensch gar nicht in der Lage ist, den Kanal so einzustellen, dass der Empfang der intuitiven Stimme hinhaut. Da liegt oft was über Kreuz mit Ego, mit problematischen Überzeugungen, mit Mangel an Vertrauen in das eigene Bauchgefühl usw. Das kann so schwer wiegen, dass die Intuition völlig überlagert ist von, nennen wir es mal 'Störfrequenzen'. Ein Mensch, der nicht in Kontakt mit der eigenen Intuition ist, ist quasi von sich selbst abgekoppelt, entfremdet.
Oft ist die Ursache dafür, dass den Betroffenen von Klein auf regelrecht aberzogen wurde, auf ihre Gefühle, innere Stimme und Eingebungen zu achten und vertrauen. Ganz drastisch gesagt: Vielen von uns wurde als wir noch klein waren derbe ins Hirn gefickt. Uns wurde erzählt, unser Gefühl würde nicht stimmen, wäre falsch oder etwas worüber man nicht spricht- oder zumindest halt einfach nicht so wichtig, wie das, was der Erwachsene sagt. Punkt.
Das ist manchmal eine sehr subtile Form des psychischen Missbrauchs- manchmal auch kein bisschen subtil und manchmal auch mehr als 'nur' psychisch und dann eben auch körperlich, sexuell etc.
Solche Arten von 'System-Ficks' müssen natürlich zunächst überhaupt mal entdeckt werden und danach muss das in der Regel auch verarbeitet werden. Und dann, im weiteren Verlauf, geht die Sortiererei los.
Denn, je besser mensch lernt zu unterscheiden:
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was ist gerade Kopf-Geplapper im Sinne von Ego, von Konditionierungen, Meinungen, der Story of me, dem Rechthabe-Zirkus usw.
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und was ist Intuition, Bauchgefühl, Eingebung,
umso besser kann letzterem gefolgt und auf ersteres geschissen werden.
Und je öfter Du der Intuition folgst- umso besser wird sie. Fast, als wäre sie ein Muskel. Der wird ja auch durchs benutzen trainiert. Mit Intuition ist das in
Etwa das Gleiche. Um der Intuition überhaupt folgen zu können, muss sie aber nicht nur klar identifizierbar sein- nein, Du musst Dich auch trauen, ihr zu vertrauen! Und da hilft es mitunter, mal
genau nach zu gucken, wieso Du ihr nicht vertraust. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird bei den diesbezüglichen Nachforschungen ans Licht kommen, das und wie Dir irgendwann mal ins System gefickt
worden ist. Momente, in denen Du gezwungen wurdest, entgegen Deiner Intuition zu handeln- oder auch nur Dinge einzuschätzen- vielleicht darunter auch Zuschreibungen über Dich selbst. Wer und wie
Du angeblich bist, also. Oder welches Deiner Gefühle zu Person x oder Situation y 'falsch' ist- als könnten Gefühle falsch sein... Das sind die entscheidenden Momente, in denen ein Mensch
sozusage in Bezug auf sich selbst korrumpiert wird. Wir werden dadurch immer illoyaler gegenüber uns selbst- und das wird über kurz oder lang mit Taubheit, Stumpfheit, Blindheit
bezahlt.
Kurzum: Es gilt heraus zu finden, wieso Du Deiner ur-eigensten Intuition nicht (mehr) vertraust. Sobald Du das heraus gefunden hast, wird es schon leichter. Und je öfter Du Dich gemäß Deiner Intuition verhältst- am Anfang noch mit großem Bangen und zaghaft, mit der Zeit immer souveräner- je besser wird das klappen, mit der Zeit.
Wobei ich an der Stelle anmerken möchte, dass intuitive Eingebungen gar nicht immer eine Handlungsdirektive mit sich bringen müssen. Beispielsweise hatte ich schon des öfteren 'hellsichtige' Träume und Visionen. Die ersten davon mit Beginn der Pubertät. Damals mit 13 hat mich ein Traum furchtbar erschrocken. In diesem fiel hinter einer Säule ein deutscher Schauspieler hervor. Er hatte ein Messer im Herz stecken und war im Traum tot. Wenige Wochen später kam die Nachricht im TV, dass eben dieser Schauspieler an einem Herzinfarkt gestorben war. Da war es für mich, noch dazu in dem Alter recht naheliegend mir irgendwie eine Mit-Schuld zu geben. Natürlich hat mich das fertig gemacht. Zu wissen, was passieren würde ohne auch nur das Geringste dagegen tun zu können war in dem Sinne die reinste Folter. Allerdings nur, weil ich fälschlicherweise dachte, ich müsste irgendwas tun bzw. hätte was tun müssen. Ich quälte mich mit der Vorstellung, aus dem Wissen würde eine Verantwortung, wenn nicht gar Schuld für mich erwachsen. Heute weiß ich, dass das schlichtweg nicht zutrifft- zumindest nicht bei dieser Art von intuitiver 'Hellsicht'.
Beispielsweise hatte ich im Februar diesen Jahres aus heiterem Himmel die glasklare Eingebung, dass meine eine Katze Diva schwanger werden wird und die andere Katze Minnie nicht. Inzwischen hat Diva geworfen (denn sie wurde, kaum das erste Mal rollig, gleich schwanger) und Minnie wurde kastriert (da ihre Rolligkeit anscheinend keinen Kater in der Umgebung interessiert hat). Ich habe absolut keine Ahnung was mir dieses intuitive Wissen 'genutzt' haben soll- außer, dass ich mich schonmal drauf einstellen konnte, natürlich. Verhindern konnte ich es jedenfalls nicht. Am Tag als Diva mit dem Kater im Garten erwischt wurde, war ich selbst verreist, konnte also gar nix tun- und meine lieben, beherzten Nachbarn, kamen offensichtlich auch zu spät. Und bei Minnie, ein, zwei Wochen später, hätte es eigentlich passieren müssen, dass sie auch schwanger wird, weil ich da sehr nachlässig war- ist es aber nicht.
Da war also diese völlig klare Eingebung, dieses Wissen darüber, was passieren würde- und voila, genau das ist passiert. Nur: es wäre auch ohne das Wissen vermutlich passiert und trotz Wissen war es nicht zu verhindern. Ich sehe das inzwischen als Gruß aus der Küche bzw. ist es für mein Erleben einfach normal. Ich weiß oft irgendeinen Quark lange vorher- und die Lottozahlen leider noch immer nicht. Naja, vielleicht kommt dahingehend ja auch mal ne Eingebung.
So, aber mal abgesehen von Katzenkindern, Lottozahlen und Todesfällen: Wie genau klingt die Bauchstimme? Wodurch lässt sie sich von dem andern Gelaber im Kopf unterscheiden? Und wofür ist sie eigentlich gut?
In meinem Empfinden drückt sich Intuition mitunter ganz konkret durch ein körperliches Gefühl in der Bauchgegend aus. Besonders bei unguten Vorahnungen ist das oft eine Art Ziehen. Mitunter auch noch in Verbindung mit dem 'Hören' von einer Stimme. Beispielsweise war ich mal mit meinem damals noch recht kleinen Sohn auf einem großen Gelände, auf dem ein relativ kleines Festival stattfand. Am frühen Abend hatte er sich einer anderen Familie angeschlossen und lief mit dieser über den Platz. Etwa eine halbe Stunde nachdem ich ihn aus den Augen verloren hatte, war da auf einmal dieses Ziehen im Bauch- und ich hörte ihn nach mir rufen- das jedoch sozusagen in mir drin. Ich machte mich auf den Weg ihn zu suchen und suchte recht lange und fand ihn am Ende des Geländes- und er rief tatsächlich nach mir und war allein, der kleine Knirps und hatte anscheinend die Gruppe verloren. Alleine aufgrund der Entfernung war mir spätestens da klar, dass ich sein Rufen ursprünglich nicht 'wirklich' gehört haben konnte.
Ein anderes Mal, ich war gerade dabei meine Wohnung in Berlin zu saugen, 'hörte' ich meine Mutter nach meinem jüngeren Bruder rufen- beide wohnen in Hessen. Ich rief daraufhin bei ihnen an und erfuhr, dass mein Bruder an dem Tag einen Autounfall gehabt hatte, der zum Glück glimpflich ausgegangen war.
Also, wenn da dieses Ziehen ist und/oder ich Stimmen anderer Menschen 'höre', weiß ich inzwischen Bescheid.
Mitunter tritt das, was ich Intuition nenne auch anders auf. Als eine Art Eingebung. Ein Beispiel dafür war der Gedanke bezüglich meinen Katzen. Diese Eingebungen unterscheiden sich von normalem gedanklichen Blabla insofern, dass sie irgendwie heller, lauter, plastischer und wenn man sich einen Klang dazu vorstellt irgendwie recht tief klingend erscheinen. So eine Eingebung ist, aus heiterem Himmel- ZACK- einfach da und ziemlich auffällig- wie ne Art Leuchtreklame, prangt es in großen Lettern, unübersehbar vor der Nase, die Botschaft.
Darüber hinaus haben diese Botschaften miteinander gemeinsam, dass sie irgendwie sehr lässig und souverän rüber kommen- und genau deshalb und auch ob der Spontanität ihres Auftretens, wirken die Inhalte solcher Botschaften auch immer ziemlich absurd. Ich muss darüber oft den Kopf schütteln, wenn so was auftritt. Ich staune darüber- und früher hab ich das dann versucht weg zu rationalisieren- in der Regel mit fatalem Ausgang. Zum Beispiel hatte ich vor zig Jahren mal mit einigen andern zusammen nach viel Platz für eine große WG gesucht. Einen dieser Besichtigungstermine nahm ich alleine wahr. Bevor ich damals den anderen Bescheid gab, hatte ich das klare Gefühl, dass es nun in meiner Macht steht, die WG-Pläne zu vereiteln oder eben nicht, je nachdem, was ich den anderen zu der Wohnung sagen würde. Und ich wusste damals intuitiv, dass es für alle Beteiligten besser wäre, wenn ich einfach lügen und sagen würde, die Wohnung sei nicht für unsere Zwecke geeignet. Da war die Eingebung 'das ist alles ne Nummer zu groß für uns' und da war kein Ziehen- das war ein Backstein in der Magengrube. Leider intervenierte dann eine Ego-Stimme und meinte, ich solle mal nicht so spießig und so ein Angsthase sein und ich wäre total uncool, wenn ich jetzt nen Rückzieher machte blablabla. Damals kannte ich mich leider noch nicht besonders gut mit dem Sortieren aus, geriet durcheinander und folgte dem, was ich heute ganz klar als Ego-Gelaber einstufe. Es kam, wie es kommen musste- wir mieteten genau diese Wohnung an, es wurde ein furchtbares Desaster, aus Freunden Feinde, es gab Betrügereien, Handgreiflichkeiten und bevor der Kontakt gänzlich abgebrochen wurde, wurde monatelang nur noch über Anwälte miteinander kommuniziert. Eine veritable Katastrophe also.
Natürlich könnte man bei dem Beispiel nun auch sagen: Naja, sie hat ja die andern Pappenheimer vorher gekannt und daher hatte sie vielleicht einfach- wenn auch eher unbewusst- schon genug Indizien dafür zusammen, dass das nicht funktionieren würde. Klar, möglich. Gibt aber ja noch andere Beispiele- und davon abgesehen ist es auch egal, wo diese Art Wissen nun herkommt- Fakt ist, ich hätte rückblickend besser mal drauf gehört....
Ein andres Mal hatte ich so einen eingebenden Gedanken, als ich jemand, den ich zuvor nur aus dem Internet kannte das erste Mal traf. Wir hatten in einem Internetforum einen Ausflug organisiert und als ich diesen Menschen am Treffpunkt dann das erste Mal sah, schoss mir durch den Kopf: Netter Typ, guter Kumpel- nur nie mit ihm Geschäfte machen.
Da ich wirklich viel bin, aber sicherlich keine Geschäftsfrau und darüber hinaus schon gar nicht in seiner Branche tätig, war das in dem Moment wirklich völlig absurd, so einen Gedanken zu haben. Inzwischen kenne ich den Menschen schon locker 10 Jahre- habe nie mit ihm Geschäfte gemacht, auch dann nicht, wenn es sich irgendwie doch mal angeboten hätte- und tja, was soll ich sagen? Tatsächlich hat er anscheinend ein Thema mit problematischen Geschäftsbeziehungen. Aus dem Stand fallen mir gleich drei fulminant gescheiterte Geschäftspartnerschaften von ihm ein. Ganz gleich, wie es im Einzelnen jeweils dazu kam, bin ich froh, dass ich nicht mit drin steckte und einfach weiterhin seine Freundschaft genießen kann.
Das bringt mich dann auch zu den drei von mir bislang ausgemachten Funktionen von Intuition.
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In Bezug auf 'hellsichtige' Traumvisionen oder andere hellsichtige Eingebungen,wie die Sache mit meinen Katzen, geht es anscheinend rein um die Information. Das und das wird passieren- stell Dich schon mal drauf ein. Daraus erwächst keine Handlungsdirektive. Es ist ne Vorschau und nicht zu ändern oder zu verhindern. Lediglich drauf einstellen kann man sich.
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Wenn ich Stimmen konkreter, lebender Personen höre mit/ohne Ziehen im Bauch ist das ein Warnhinweis: Achtung! Jetzt passiert gerade was! Hin da! Oder so ähnlich. Da ist ne ziemlich klare Handlungsanweisung mit drin- und zumeist auch eine mit hoher Dringlichkeit.
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Und dann gibt es noch so was wie Hinweise darauf, was ich besser tun oder lassen sollte, wie im Beispiel mit meinem Kumpel oder der WG-Sache. Das ist dann ne Art Warnung- mit Handlungsoption- sofern man denn drauf hört. Hört man nicht drauf, weiß man natürlich dann auch schon, worauf man sich einstellen kann.
In die letzte Kategorie fällt zum Beispiel auch ein Traum, den mein Vater vor etlichen Jahrzehnten hatte. In diesem Traum waren wir alle- meine Mama und alle Kinder- zum Schlittschuh laufen auf einem zugefrorenen See. Das Eis bekam Risse, wir brachen alle ein und ertranken. Der Traum hatte auf meinen Papa so eine krasse Signalwirkung, dass er uns ganz ernst und besorgt das Versprechen abverlangte niemals nicht auf einen zugefrorenen See zu gehen. Ich und meines Wissens auch alle andern haben uns bis zum heutigen Tag an das Versprechen gehalten. Mag verrückt oder paranoid klingen- mir völlig egal. Mich hat das damals tief beeindruckt, dass ausgerechnet so ein grundsolider, unesoterischer Mensch wie mein Vater so stark auf einen Traum reagiert. Und angesichts meiner eigenen diesbezüglichen Erfahrungen mit Intuition, werde ich mich auch weiterhin brav an das Versprechen halten.
Wenn Du also mal völlig aus dem Nichts irgendwas unumstößlich einfach 'weißt' und keinen Plan hast, wieso- halte Dich dran. Irgendwann wirst Du wissen, wieso.
Und wenn Du meinst, Intuition sie eine Gabe, die Du nicht besitzt, dann mach mal ein kleines Experiment. Am besten geht das in einer Umgebung, die Dir möglichst unbekannt ist. Kreuzgefährlich sollte sie für den Anfang jedoch vielleicht lieber nicht sein. Also geh bitte nicht auf ne Polar-Expedition ohne Kompass, für das, was ich jetzt vorschlage!
Such Dir also eine unbekannte, einigermaßen sichere Umgebung, nimm Dir Zeit- und dann lass Dich 'fernsteuern'. Dafür versuch Dich einfach möglichst leer zu machen. Keine dringenden Wünsche oder Ziele solltest Du haben. Nur den Wunsch, Dich voll und ganz von Deiner Intuition leiten- und in dem Sinne fernsteuern- zu lassen. Und dann los! Lass Deine Füße dahin laufen, wo sie hinlaufen 'wollen'. Kommt ein Impuls rechts abzubiegen- mach es. Kommt einer Stehen zu bleiben- mach es. Und so weiter. Falls Du mit dem Begriff 'Impuls' nicht viel anfangen kannst: Für mich fühlt sich das wirklich an wie ein milder Stromschlag, magnetische Anziehungs- oder auch Abstoßungskraft- sanfte Schubser. So was in der Art meine ich mit Impuls.
Folge also diesen Impulsen und dann achte darauf, wo sie dich hinführen. Erwarte dabei keine bahnbrechenden, sagenhaften Wunder. Achte vielmehr auf Details. Vielleicht führt Dich Deine Intuition zu einer besonders schönen Pflanze. Vielleicht ergibt sich aus Deinem 'Lustwandel-Experiment' einfach 'nur' ein spezielles Timing, welches bewirkt, dass Du ne halbe Stunde später ner guten Freundin in die Arme läufst. Solche eher 'unspektakulären' Sachen sind es, die ich meine. Also achte auf die Feinheiten.
Beispielweise wurde ich mal bei so einem Spaziergang spontan quer über die kaum befahrene Straße gelotst- und als ich verwundert herum guckte, fand ich dann auf dem Boden das hier:
Zwar nicht der heilige Gral- aber doch recht ungewöhnlich und hübsch anzusehen, diese 'Feuerkäfer-Blume', finde ich. Zweifelsohne hätte ich das jedenfalls nicht bemerkt, wäre ich nicht ohne zu fragen einfach dem Impuls nachgegangen.
Also, nicht lang fragen- machen!
Ich würde mich sehr freuen, über deine Erfahrungen mit dem Experiment zu hören. Hast Du Impulse gespürt? Konntest Du etwas interessantes dadurch entdecken? Hältst du das alles für ausgemachten Unsinn? Hinterlasse gerne einen Kommentar zu diesem Artikel oder nutze das unten stehende Kontaktformular für weitere Anliegen.
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ute (Donnerstag, 21 Juli 2016 21:51)
Hallo Verena,
gefällt mir gut Dein Text über Intuition. Ich kann da vieles bestätigen. Auch ich hatte und habe manchmal Träume z.B. über politische Katastrophen u.ä., so sah ich in den Rauhnächten zu 2015 im Traum viele dunkelhaarige Menschen durch unser Dorf strömen und fragte mich am Morgen, was das zu bedeuten habe, ein paar Monate später kamen die ersten Flüchtlinge aus Syrien. Über Johnny Depp träumte ich, dass er eine Wodkaflasche zerbricht, Tage später kam die Meldung, dass er seine Frau evtl. geschlagen habe. Womöglich hat er ein ernsteres Alkoholproblem und hat sich nicht unter Kontrolle, zumindest ist er suchtkrank.
Nicht immer jedoch erkenne ich meine Intuition, insofern bin ich sehr daran interessiert, sie besser zu schulen, mir bewusster zu machen. Wie z.B. unterscheidest Du Angst vor etwas, weil es unbekannt ist, von der Intuition lieber die Hände davon zu lassen? Denn ein Ziehen im Bauch kann auch eine Art Lampenfieber sein.
Du hast das auch gut beschrieben, dass Eingebungen oft bildhaft oder ganz unspektakulär im Traum oder in einer Tagesvision auftreten und gar nicht in den Kontext zu passen scheinen. Gibt es auch Bereiche im Leben, wo Du lieber auf den Verstand hörst? Oder ist es immer die Intuition, die richtig liegt?
Ich habe auch mal eine Intuition nicht genug beachtet bei meinem zweiten Kind. Ich "wusste", dass sie nicht auf eine bestimmte Schule passte und hab sie dennoch da angemeldet, in der zweiten Klasse musste ich sie runternehmen.
Auch was Wohnungen betrifft, vor etlichen Jahren schaute ich mir mit meinem Partner eine neue Wohnung an. Mein Partner wollte sofort wissen, ob wir da einziehen sollen: entweder wir nehmen die oder gar keine. Ich ahnte aber, dass da viel Arbeit auf uns zukommen würde und wir nicht so viel davon hätten. So kamst dann auch, aus der Geschichte habe ich gelernt, mir keine Entscheidungen mehr von außen aufzwingen zu lassen. Nur ruhig und klar gefasste Enscheidungen führen zu etwas Gutem, jedes Gemauschel rächt sich später. So ist oft im Anfang schon alles enthalten - wobei das jetzt in Richtung "magisches Denken" geht, aber wenn ich mir meine Erfahrungen so anschaue, war das fast immer so: der Anfang enthielt schon den weiteren Verlauf. Ob wir wirklich diese "Fehler" verhindern können? Vielleicht sind sie sogar eingeplant? Derzeit vertreten einige Lehrer die die Ansicht, das Lebensskript sei schon geschrieben! Jeder Widerstand sei zwecklos.
Was meinst Du?
Egobuster (Donnerstag, 18 August 2016 23:20)
Liebe Ute!
Verzeih die späte Antwort bitte! Ich war in den letzten Wochen viel unterwegs.
Zu Deinen Fragen:
1. Wie z.B. unterscheidest Du Angst vor etwas, weil es unbekannt ist, von der Intuition lieber die Hände davon zu lassen? Denn ein Ziehen im Bauch kann auch eine Art Lampenfieber sein.
--> ja das ist eine sehr gute Frage! Früher hat mir das auch große Probleme bereitet, also das auseinander halten. Vgl. die Sache mit der Wohnung für die WG im Text... Ich kann darüber ehrlich gesagt auhc nur spekulieren- ich hab das ja nicht absichtsvoll trainiert- es ist quasi eine Art Nebeneffekt vom Wach sein, würde ich sagen. Rückblickend-spekulierend nehme ich an, der Unterschied liegt darin, ob verstandesmäßige Erklärungen zutreffend sind oder irgendwie lahm daher kommen. Also wenn z.B. das Ziehen im Magen sich beruhigt, sobald ich mir klarmache, das ist sehr wahrscheinlich Lampenfieber- dann wird das wohl so sein. Wenn das Ziehen davon aber nicht besser- sondern vielleicht sogar schlimmer- wird- dann ist das wohl eher nicht die 'richtige' Erklärung. Da ist ein Wissen- ohne zu wissen warum ich das weiß. Mitunter ist sogar die vernünftig erscheinende Erklärung trotzdem auch völlig daneben- ich weiß dann zwar auch nicht wieso- ich weiß aber so isses. Bei meiner letzten Reise fragte mich zB am Abreisetag meine Begleitung wie das jetzt bzgl. Rückfahrt aussieht. Ich bekam sofort kreuzgrottenschlechte Laune- denn da war das Wissen, die Begleitung zieht jetzt ihre Ego-Nummer durch und wird ohne mich und mein Kind abreisen und ich sitz dann da. Die Begleitung verstand das (natürlich) überhaupt nicht und schob meine Laune darauf, dass ich gerade meine Periode bekommen hatte. So plausibel Hormone als Erklärung für Stimmungsschwankungen sein mögen- das war nicht der wahre Grund. Wenige Stunden später saß die Begleitung im Bus gen Berlin- ich brauchte aufgrund widriger Umstände noch ganze 1.5 Tage (!) bis ich wieder zurück war. Und genau so was in der Art ahnte ich in dem Moment, als das Gespräch aufs Thema Rückreise kam... ;-)
2. Gibt es auch Bereiche im Leben, wo Du lieber auf den Verstand hörst? Oder ist es immer die Intuition, die richtig liegt?
Ja und ja. :-) Wenn da ne Intuition ist (ist ja nicht immer vorhanden), dann liegt diese aus meiner bisherigen Erfahrung immer richtig. Wenn auf dem intuitiven Kanal Funkstille herrscht und die Entscheidung schwierig ist (also komplexer als zB die Frage nach Kaffee oder Tee)- klar, dann ziehe ich auch den Verstand heran. Und es gibt ja auch manche Sachen, für die der Verstand wie gemacht ist- Mathematik, zB. Oder auhc simpler: Planung, Organisation von egal was- sei es Kuchen backen oder ne Party veranstalten- da macht sich Verstand an der ein oder andren Stelle meistens ganz gut. :-)
3. Zum Thema im Anfang alles enthalten/Fehler, eingeplant oder verhinderbar: Ich würde sagen, sowohl als auch. Wie im Text beschrieben gibt es solche und solche 'Fehler'- manche sind-offenkundig- unvermeidbar- da hat man vielleicht etwas Glück wenigstens per Vorahnung sich drauf einzustellen- andere sind vermeidbar- und passieren dann auch nicht, ob nun mit oder ohne intuitive Ahnung...
4. Hach ja, die Sache mit dem Lebensskript. Ich finde die Vorstellung etwas schwierig. Denn wenn es ein solches Skript gibt- wer hat das dann geschrieben? Und noch viel wichtiger: Wozu? Und weiterhin sehe ich bei dieser Idee vor allem Probleme und Gefahren. Und zwar insofern, dass diese Vorstellung je nach Leben einen dazu bringen kann 'erlernt hilflos' zu sein- im Sinne von: es ist ja eh alles vorherbestimmt und mir anscheinend, ein Leben in Kummer und Armut- es hat keinen Sinn sich dagegen aufzulehnen. Und fast ncoh shclimmer umgekehrt, wenn einem die Sonne aus dem Arsch scheint, bildet man sich dann ganz schnell ein: Yo, das ist meine Bestimmung! Ich bin dafür vorgesehen zu herrschen, mich mti luxus zu umgeben und andere, niedere Wesen zu unterjochen- und das alles natürlich, weil cih qua Geburt einfach so irre geil bin. (bös gesagt ist das der Nutzen aus Herrscher-Sicht von zB dem hinduistischen Kastensystem)
--> ähnlich ist das mit der Sache mit dem freien Willen. Aus meiner Sicht gibt es keinen freien Willen- und trotzdem (!!!) sollten wir lieber so tun, als ob es ihn gäbe und uns zu 100%iger Eigenverantwortung verpflichten. Aus rein praktischen Gründen des menschlichen Zusammenlebens- nicht weil es wahr ist.
Alles Liebe Dir!
Verena, Egobuster
Bianca (Samstag, 17 Dezember 2016 09:05)
Hallo Verena, ich weiss immer nur im Augenblick was gut für mich ist und bin daher nicht verbindlich.Das macht es oft schwierig mit Verabredungen.Samarpan entscheidet sich im Moment und dann bleibt er dabei.Bei mir ist es so das im Momen
t eine Verabredung sich toll anhört aber am tag x passt es für mich nicht.ist das jetzt bei jedem anders mit der Intuition?Lieber Gruss
Bianca
Egobuster (Samstag, 17 Dezember 2016 15:07)
Hi Bianca,
also ganz intuitiv ist mein Gefühl erstmal dass bei Dir da einiges miteinander vermischt ist. Das klingt mir einfach nicht nach reiner Intuition, sondern nach nem gerüttelt Maß an Störfrequenzen, die den 'Empfang' von klaren Impulsen und die Umsetzung dieser erschweren/verunmöglichen.