Erwachen- oder wieso Du und ich Eins sind und kosmisches Bewusstsein  nur ein netter Trip

 


Vergiss alle Mythen und Legenden, die Du über das Erwachen gehört oder gelesen hast. Es ist ganz anders, als das was Du, ich oder sonst wer sich darunter vorstellt.

Um das zu begreifen, wirst Du selbst erwachen müssen. Um erwachen zu können, musst Du alles vergessen, was Du je darüber gehört hast. Du musst die Augen öffnen und es selbst sehen.

Um die Augen öffnen zu können und klare Sicht zu bekommen, wirst Du mehr oder weniger Geröll aus dem Weg räumen müssen. Du wirst alles verlernen müssen, was Du je glaubtest zu wissen.

Da Du das hier liest, gehe ich mal davon aus, dass Dich das Erwachen interessiert und Du vermutlich jede Menge Kram darüber in Deinem Kopf angehäuft hast. Also fangen wir einfach mal da an mit dem Aufräumen.

 

Erwachen ist nicht:

  • immer währende Glückseligkeit

  • irgendwas mit Engeln, Aliens, Geistern o.ä.

  • Man wird dadurch auch nicht heilig oder allwissend

  • Man hat keine Superkräfte

  • Man befindet sich nicht permanent im Zustand eines kosmischen Bewusstseins (dazu später noch mehr)

  • die Einheit, die Dich und mich verschwinden lässt, bedeutet nicht, dass ich auf einmal aus Deinen Augen schauen kann oder umgekehrt (auch dazu gleich mehr)


Erwachen ist vielmehr:

  • die Erkenntnis und gelebte Realität, dass alles, was wir gemeinhin als Realität bezeichnen sich innerhalb von Bewusstsein befindet bzw. das alles, meinetwegen auch Engel, Chakren und Krafttiere Bestandteil von Bewusstsein ist

  • anders gesagt: Alles ist Bewusstsein. Somit ist alles eins. Wenn alles eins ist, gilt auch, das alles nichts ist- oder irgendwas anderes. Irgendwo las ich neulich den Satz: 'Erleuchtung ist der Duft von gebrannten Mandeln.' Von mir aus. Man könnte auch sagen: Alles ist ein Atompilz. Es ist letztendlich völlig gleich, für den Kern der Botschaft.


Schauen wir uns das mal genauer an, am Beispiel Einheit von Dir und mir. Genau der Aspekt wird oft falsch verstanden und es ist auch extrem schwer zu vermitteln, was damit gemeint ist. Was damit nicht gemeint ist: Ich im Sinne der Actionspielfigur, die Bewusstsein vorgibt zu sein bin selbstverständlich nicht mit Dir, im Sinne der Actionspielfigur, die Bewusstsein da vorgibt zu sein identisch. Alan Watts sagt es sehr schön in seinen Vorträgen: Ich ist unser aller Name- das, worauf wir uns beziehen, wenn wir sagen 'ich'- dieses Gefühl, dieser 'sense of agency'- dieses 'ich' ist jeder von uns. Dieses Gefühl ist für alle Ichs dieser Welt exakt gleich. Das 'ich' was das hier schreibt ist das gleiche 'ich' wie das, was es liest.

Soweit, so abstrakt. Aber vielleicht bekommst du gerade eine vage Vorstellung, was also damit gemeint ist, wenn Erwachte sagen, dass sie überall nur sich sehen. Die sehen nicht die Actionspielfiguren, nein, die sehen diese 'ichs' die sie selbst sind- unabhängig von irgendwelchen Features.

 

Noch eine andere Variante, dass näher zu bringen: Du hast doch sicherlich schon mal Träume gehabt in denen andere Personen oder Wesenheiten vorkamen, als nur Du, oder? Und vielleicht warst Du im Traum auch schon mal in anderer Gestalt, als Deiner 'tatsächlichen' unterwegs- z.B. als Fisch oder hattest Flügel oder irgendwas anderes. Ja?

Ok. Und wenn Du Dich jetzt an so einen Traum mal kurz erinnerst: Der war währenddessen vermutlich ziemlich 'realistisch', oder? Und die 'anderen' erschienen als 'andere' und Du als 'du', also abgetrennt von den 'anderen'. Und auch wenn Du im Traum drei Köpfe hattest und Feuer speien konntest, hattest Du dennoch das Gefühl Du zu sein- stimmt's?

So, und jetzt die Preisfrage: Würdest Du rückblickend behaupten, dass da tatsächlich 'andere' im Traum waren oder würdest Du eher sagen, dass war alles Teil Deines (Traum)Bewusstseins?

Und würdest Du sagen, das Ding, was Du im Traum warst, warst wirklich und wahrhaft Du oder war das auch 'nur' Teil Deines (Traum)Bewusstseins?

Und jetzt überleg mal weiter: Worin besteht der Unterschied zu jetzt, wo Du, wie ich annehme, im sogenannten Wachzustand bist? Wenn Du jetzt jemand siehst, den Du, weil Du es so gelernt hast, als 'anderen' bezeichnest- was genau ist daran anders, als im Traumbeispiel, hm? Du siehst den anderen (oder wenn Du Dich vor einen Spiegel stellst von mir aus Dich). Der macht Dinge, vielleicht fasst der andere Dich an- oder du Dich. Worin besteht der Unterschied zum Traum, außer, dass Du gelernt hast, das eine als 'Realität' zu bezeichnen und das andere als Traum?


Aus meiner Sicht besteht wahrlich kein Unterschied- außer eben der Konditionierung. Und da ich definitiv kein Alien oder irgendwas besonderes bin, bin ich davon überzeugt, dass das jeder und jede für sich selbst auch herausfinden kann.

Und damit sind wir bei der Intention. Viele Menschen rennen all den bereits genannten Mythen bzgl. Erleuchtung hinterher, lassen sich davon einlullen und wollen das auch. Und genau deshalb, werden sie niemals ans Ziel kommen- weil Erwachen nunmal etwas völlig anderes ist, als ihnen vorgegaukelt wird und sie bereit sind zu glauben.

Der Weg zum Erwachen ist aus meiner Sicht für die meisten extrem steinig, schmerzhaft und es geht darum alles zu verlieren. Nicht sehr einladend. Es ist auch nicht einladend. Denn es geht schlichtweg um die Wahrheit und nichts als die Wahrheit. Es geht ganz und gar nicht z.B. um Dein eigenes Wohlbefinden!

 

Wenn Du wirklich erwachen willst, musst Du bereit sein für die Wahrheit zu sterben. Und die Wahrheit ist nichts für schwache Nerven, für Esoteriker- oder für aufgeblasene Krieger-Egos auf dem spirituellen Pfad. All das, was sich kleine Egos vom Erwachen versprechen ist es nicht. Das Ego bzw. der Glaube daran stirbt unterwegs- egal, aus welchen Gründen, es sich irgendwann mal auf den Weg gemacht hat. Stirbt es nicht irgendwann, ist es nicht der Weg zur Erleuchtung. Das kann ich zu 100% garantieren.

Und wer oder was will wohl 'kosmisches Bewusstsein', wenn nicht Ego?

'Ich' jedenfalls will das nicht. Was stellen sich denn alle darunter vor, bitteschön? Ich weiß nicht mal genau, was damit eigentlich gemeint sein soll und kann nur spekulieren.

Zwei Beispiele, die vielleicht als 'kosmisches Bewusstsein' durchgehen mögen:

  1. Vor ca. 1.5 Jahren gab es mal einen Tag, an dem ich die Matrix gesehen habe. Es war ein heißer, sonniger Tag. Ich hatte etliche Dinge zu erledigen. Einen Tag zuvor hatte ich einen Talk von Adyashanti gehört, bei dem mir ein Knopf aufgegangen war. Er sagte darin in etwa, dass die Idee, es wäre total toll und wichtig, wenn alle erwachen würden ein riesengroßes Missverständnis ist. Das Missverständnis bestünde darin, dass dieser Wunsch impliziert, dass Jemand, der nicht erwacht ist in irgendeiner Weise nicht perfekt sei, sondern ihm etwas fehlen würde. Da fiel bei mir ein Groschen (nicht der erste und nicht der einzige in einer langen Reihe, aber ein durchaus wichtiger). Jedenfalls, am nächsten Tag war ich in der Stadt unterwegs, hatte Besorgungen zu machen, Zeitdruck- alles in allem nicht die Situation für einen Moment von 'kosmischem Bewusstsein'. Trotzdem sah ich die Matrix. Egal, was mir in den Blick kam an diesem Tag, alles war taufrisch, extrem intensiv, farbenfroher, lebendiger als sonst. Alles war aus dem gleichen 'Stoff' gewebt. Straße, Passanten, Hunde, Autos, Straßenhydranten- alles. Alles eins. Alles Information (so nannte ich es damals jedenfalls, weshalb ich auch sage, es war, wie die Matrix zu sehen). Alles, nur das ich irgendwie nicht im Bild war, sondern es halt von 'außen' betrachtete. War das dieses 'kosmische Bewusstein' was sich alle so sehnlichst herbeiwünschen? Sag Du es mir! Ich habe keine Ahnung und es ist mir auch ehrlich gesagt total egal. Es war ein netter Trip, nicht mehr, nicht weniger.

  2. Irgendwann im letzten Sommer saß ich, inzwischen 'wach' in meinem Garten. Ich hörte Gelächter von irgendeinem Balkon und Stimmen von irgendwo anders her. Es flogen Fledermäuse über meinen Kopf im dunklen Nachthimmel. Ein sehr schöner, lauer Abend. Ich saß da einfach nur. Irgendwann begann etwas seltsames. Ich konnte meine Position 'swappen'. Ich hatte das Gefühl, mich an jeden x-beliebigen Ort, in jede x-beliebige Position 'beamen' zu können. Auf den Balkon, um aus den Augen der jungen Frau die lachte zu gucken- auf den Typen, über dessen Witz sie gerade lachte. In die Fledermäuse, in die Menschen, deren Gespräche ich hörte- in den Nachthimmel usw. War das dieses 'kosmische Bewusstsein? Entscheide Du! Auch das war einfach ein netter Trip für mich, nicht mehr, nicht weniger.


Beide Erlebnisse werte ich, sofern ich müsste, höchstens als 'Nebenwirkungen' des Erwachens-Prozesses. Sowas kann und darf nicht das Ziel der Anstrengungen sein. Nur Ego will sowas haben und wenn es das mal hatte, will auch nur Ego das wiederholen. Ich bin total ok mit der Perspektive, aus der Bewusstsein durch die Augen dieser Actionspielfigur auf die Welt schaut. Und ich weiß und erlebe es so, dass ich, Du und alle anderen allesamt Figuren im Traum sind den Bewusstsein träumt. Niemand davon ist im eigentlichen Sinne 'real'. Auch das ist ok. Und dennoch 'funktioniert' dieser Traum, dieses Spiel anhand gewisser Regeln.

Das alles zu erkennen ist gleichermaßen schockierend und heilsam- sofern man über entsprechende Voraussetzungen verfügt. Verfügt man über diese nicht, kann das Erwachen katastrophal werden- für die 'Person' und/oder ihr Umfeld. Weil man dann entweder wortwörtlich zu Tode erschreckt, sprich nicht mit der Wahrheit, die man gesehen hat umgehen kann und sein (Traum)Leben beenden will oder zumindest nicht mehr funktionsfähig sein wird- oder weil man dann einfach auf alle Regeln scheißt und z.B. wahllos andere Traumcharaktere abknallt.

Charles Manson ist ein gutes schlechtes Beispiel für die letztere Gefahr. Auf die Frage, wer all diese Menschen getötet hat, antwortete er vor Gericht: 'Nobody! Nobody killed them!'. Das ist aus nondualer Sicht absolut zutreffend- dennoch, konsens-realistisch gesprochen, sind diese Menschen nun mal tot und ich behaupte, Charles Manson ist ein prima Beispiel dafür was passieren kann, wenn ein eiskaltes Arschloch einen Zipfel der Ewigkeit zu Gesicht bekommt und anhand seiner Konditionierungen entsprechend fatale Schlüsse daraus zieht

Umgekehrt verbauen sich  alle leichtgläubigen, naiven Esoterik-Freaks die Chance aufzuwachen, weil sie Zuflucht in einer uralten Ego-Strategie suchen, die seit es Menschen gibt zuverlässig verhindert, dass diese erwachen. Die Strategie ist so simpel wie effizient: Ersetze einfach selbst gucken, was los ist durch Glauben und Wunschdenken, fertig ist der Stoff, aus dem die Träume sind.

Um aber nicht immer nur auf Psychopathen oder armen Gutgläubigen rum zu hacken, hier noch eine Schelle für Wissenschaftsjünger:

Auch die Wissenschaft ist nur ein weiteres Glaubenssystem. Ein ziemlich ausgefuchstes sogar, denn es tut so, als wäre es eben kein Glaubens- sondern ein Wissenssystem. Dabei sagte schon Max Planck, dass alles, was er und seinesgleichen meinen über die Welt herausgefunden zu haben Bewusstsein voraussetzt. Und das man aus der Nummer nun mal einfach nicht heraus kommt. (Das hat er natürlich nicht ganz wortwörtlich so gesagt, aber sinngemäß).

Bei Anhängern dieses Glaubens verhindert die Ratio, was bei den Esoterikern das religiöse Gefühl verhindert. Wirksam sind beide Mechanismen und halten damit auch einen Großteil der Menschheit vorm Erwachen ab.

Dabei könnten all diese Neigungen wohl portioniert auch genau das Gegenteil bewirken. Nimm eine Handvoll wahren Forschergeist (nicht den Quatsch, der manche Egomanen zu einer akademischen Karriere anstachelt- echten Forschergeist, der an Wahrheit, nicht an Veröffentlichungen interessiert ist!). Mische diesen zu gleichen Teilen mit der Unbeirrbarkeit des Glaubens eines Esoterikers (im Sinne von: Ich glaube ganz fest, da gibt es etwas, und ich mache solang weiter, bis ich das gefunden habe). Lass das ganze in einem Sud aus Unbehagen, Unruhe und Abenteuerlust ein Weilchen schmoren und dann: Stürz Dich rein, in das größte Abenteuer, was man erleben kann! Zur Sonne, zur Wahrheit!


Wenn Dein Schiff soweit ist und Du ablegen willst, aber meinst Du könntest jemand brauchen, der Dir als Berater zur Seite steht, kannst Du gerne das Kontaktformular nutzen, würde mich freuen! Wenn mein Text hingegen einen Beitrag dazu leistet, dass Du Deine Autonomie entdeckst und gar kein Verlangen mehr nach 'Hilfe von Außen' hast wäre ich vermutlich sogar noch erfreuter.

Definitiv freut es mich, wenn Du einen konstruktiven Kommentar hier lässt.

 

;-)


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Kommentare: 3
  • #1

    Erna (Mittwoch, 02 Dezember 2015 16:42)

    Ein sehr hilfreicher Text. Ich mag diesen Schreibstil. Danke.

    So etwas wie "Matrix-Erlebnis" hatte Erna auch - ich las damals erstmals Eckhart Tolle, war total geflasht von seiner Schreibe und lief durch diese glitzernde alles mit allem verwobene Welt - ich fühlte mich wach wach wach und Alles strahlte vor Lebendigkeit.

    Ähnlich erging es mir auch in Vipassana-Retreats. Nach drei vier Tagen - garnichtmal während der Meditation, sondern in den Pausen, beim Spazierengehen, Frühstücken, beim Kacken.

    Unter Einfluss von LSD - Von schallendem Größenwahn (wenn Ego vorgaukelt, sich aufzulösen, aber tatsächlich eher expandiert) bis hin zu ganz peacigem Egozerbröseln und mystischem Eins-mit-Allem-Gefühl - wobei ich glaube, dass hier schon sowas wie Wahrheitserkenntnis am Start ist, aber vom Hirn nur anders verarbeitet wird. Ähnlich wie eben bei Herrn Manson oder vielen anderen Erdlingen mit zB schizophrenen / paranoiden Veranlagungen.

    In der Meditation erfahre ich manchmal auch gewisse Versenkungszustände - olle Buddha himself hat dazu schon erwähnt, dass diese Jhanas nichts mit der ultimativen Wahrheitserkenntnis zu tun haben, sondern eben einfach nur veränderte Bewusstseinzustände sind.

    Soweitsogut.
    Alles nette Trips innerhalb des Traumdingsbums.
    Nichtsdestotrotz empfinde ich diese States als richtungsweisend bzw hilfreich. Luzid.
    Alles ist (ein) Bewusstsein schreibst du....
    Hm. In den "mystisch-Kosmischen" Zuständen findet dieses Alles-Eins-gefühl innerhalb der Illusion statt, das heisst, die Aussenwelt wird zwar noch als "echt" empfunden, aber eine Verwobenheit mit allem wird wahrgenommen. Quantenverschränkungen und so.
    Ist das denn hilfreich?
    Oder reitet Maya da johlend auf meinem Buckel durchs Nimmerland?

  • #2

    Egobuster (Donnerstag, 03 Dezember 2015 00:00)

    Danke für Deinen Kommentar! :-)
    Was Du beschreibst, würde ich schon als Anzeichen des Erwachens sehen. Wobei es oft eher die schleichenden Veränderungen sind, die letztendlich den ganzen Unterschied machen. Zum Beispiel eines Tages erstaunt feststellen, dass irgendwelche issues von 'früher' keine mehr sind und zwar schon seit geraumer Zeit, nur ist es einem bislang noch gar nicht aufgefallen.
    Ob sog. mystische Erfahrungen 'hilfreich' sind und für was, steht nochmal auf nem andren Blatt. Der Prozess des Erwachens scheint idR oftmals solche Erlebnisse als Begleiterscheinungen mit sich zu bringen. Daneben gibt es aber auch andere 'Symptome', die zumindest aus meiner Sicht deutlich wertvoller, erkenntnisreicher und damit auch hilfreicher sind, als die Matrix zu sehen.
    Dazu gehören u.a. Schmerzen (z.B. in den Eingeweiden- ohne medizinischen Grund, versteht sich!); lebhafte Träume; 'krampfartige' Meditationen, bei denen man buchstäblich das Gefühl hat, sich selbst zu zerfleischen und noch ein paar Phänomene, für die ich selbst Namen erfunden habe und bislang noch nicht sagen kann, ob das nur bei mir so war oder ob das öfter vorkommt, wie z.B.
    - spontane Entkoppelungen für Sekundenbruchteile (z.B. auf einmal sich vollkommen fremd im eigenen Körper zu fühlen und kaum noch laufen zu können, oder sich etwas sagen hören und das ist so fremd, als hätte es jemand im Fernseher gesagt)
    - Kopfexplosion (ein klaustrophobisches Gefühl des nicht raus könnens, nirgendwo hin könnens resultiert im Gefühl der Kopf würde explodieren und dann ist da Nichts und hinterher fehlt irgendwie was und kommt auch nicht mehr so recht wieder- bei mir: der Glaube an die Echtheit des Traumes)
    - vollständige Selbstauflösung: für Sekundenbruchteile war ich komplett weg und alles andere aber noch unverändert da- seither ist es völlig unmöglich mich noch wirklich ernst zu nehmen, aber Maya ist nie weit weg, da sollte man immer ein Auge drauf haben! ;-)
    Letztendlich sind aber gerade die zuletzt genannten Phänomene Geschenke. Das kann man glaube ich nicht 'aktiv' herbeiführen. Aber man kann vielleicht aktiv bei der Entrümpelung mitwirken, indem man sich nicht dagegen sträubt und versucht möglichst offen und ehrlich zu sein.
    Alles Liebe!

  • #3

    Peter (Dienstag, 03 April 2018 12:24)

    Worin besteht der Unterschied zum Traum, außer, dass Du gelernt hast, das eine als 'Realität' zu bezeichnen und das andere als Traum?

    Ich kann diese Frage für mich so beantworten:
    Aus dem Traum erwache ich in ein komplett anderes Setting, eine andere Realität. Da kann ich sagen, puh, war zum Glück nur ein Traum. -> Identes ich in beiden Settings.
    Aus der Realität erwache ich in die Bedeutungslosigkeit. Wenn das alles Traum ist, dann ist es auch erschreckend leer und selbst-referenziell...was soll ich da? Kein Du? Scheiß einsam hier. Muss ich mich jetzt vernichten, damit hier überhaupt was passiert?(ist eh die einzige Option)
    Die Leere des Bewusstseins macht einfach Angst. Ich kann das nicht denken. Daher wahrscheinlich der Drang es füllen zu wollen.

    Den Traum nehme ich ja auch als Realität. Wäre im Traum alles ich, wäre es schrecklich langweil-ich. :)
    Der Traum funktioniert so lange ich ihn ernst nehme und ein Gegenüber da ist, das ich als real nehme. Wer will schon Sex mit sich selbst? Ich will Dich begreifen. DICH. Mehr sein als ich.

    Insofern ist die Leerheit ohne mich ein nicht so attraktives Angebot wie das kosmische Bewusstsein mit dem ich mich mit Pauken und Trompeten vereinen kann.
    Leider verstehe ich das auch nur zu gut... ;)

    Aber "Alles ohne mich" ist auch ein tolles Angebot und das ist ja gültig, oder?!
    Gut, Kompromiss: "Alles" darf hin und wieder auch mal "Nichts" sein... ;)
    Nichts ohne mich, wäre eh schon wieder Alles.
    Insofern: Alles jut? :)